Mehr Sozialarbeiter notwendig

Veröffentlicht am 01.02.2015 in Kreisverband

Mehr Sozialarbeiter notwendig: Die Vorstandsschaft des SPD-Kreisverbandes sprach mit dem Müllheimer Verein „Zuflucht“. Die Kreisrätin und SPD-Kreisvorsitzende Dr. Birte Könnecke (Dritte von links) war sich mit Samuel Gebert (hinten) einig darüber, dass auch beim Thema Asyl das Ehrenamt gestärkt werden muss.

„Wir brauchen mehr Sozialarbeiter.“ Samuel Gebert vom Verein „Zuflucht“, der aus dem Müllheimer Helferkreis hervorgegangen ist, gab diesen Wunsch den Mitgliedern des Vorstandes des SPD-Kreisverbandes Breisgau-Hochschwarzwald mit auf den Weg. Am Donnerstag der vergangenen Woche (29. Januar) hatten sich Vertreter des Vereins sowie des Landratsamtes und Mitglieder des SPD-Kreisvorstandes in der Kreissporthalle in Müllheim getroffen, um über die bisherigen Erfahrungen zu sprechen. Seit November des vergangenen Jahres sind bekanntlich 60 vorwiegend junge Asylbewerber aus Gambia, Eritrea und Nigeria hier untergebracht.

„Wir hoffen, dass die Umbauarbeiten im ehemaligen Hotel Bauer bis Anfang März abgeschlossen sein werden,“ sagte Andrea Lotze, Fachbereichsleiterin für die Abteilung Sozialhilfe und Flüchtlinge beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald. Allen Beteiligten sei klar, dass die Unterbringung in einer Sporthalle eine absolute Ausnahmesituation darstelle. Der hohe Aufnahmedruck hätte aber keine andere Möglichkeit zugelassen. Dass es trotz der Enge und der fehlenden Privatsphäre zu keinen größeren Problemen unter den Asylbewerbern komme, sei der Arbeit der Sozialarbeiter vor Ort aber auch dem Engagement des Vereins „Zuflucht“ zu verdanken.

„In unserem Vereins haben wir rund 50 hochaktive Mitglieder und 70 weitere, die auch immer wieder helfen“; erklärte Samuel Gebert, der Vorsitzende des neu gegründeten Vereins. Zwar sei der Anfang etwas holprig gewesen, nun aber klappe die Zusammenarbeit. Auch die Resonanz aus der Bevölkerung sei positiv. Besonders erfreut zeigte sich Gebert über die exzellente Kooperation mit der Berufsschule und der Volkshochschule. Eine geplante Integrationsklasse an der Berufsschule und die Deutschkurse an der Volkshochschule trügen dazu bei, den Flüchtlingen den Start in Deutschland zu erleichtern.

Auch Dr. Birte Könnecke, Kreisrätin und Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Breisgau-Hochschwarzwald, die unter anderem mit ihren Stellvertretern Philipp Lang und Volker Murzin zu dem Treffen gekommen war, stufte die Unterbringung von Asylsuchenden in Turnhallen, als letzte denkbare Möglichkeit ein, die es zukünftig nach Kräften zu vermeiden gilt. Gemeinsam mit Samuel Gebert war sie sich allerdings darüber einig, dass, sollte nochmals die Belegung einer Turnhalle unabdingbar werden, unbedingt darauf geachtet werden müsse, dass es für die Asylbewerber mehr Rückzugsräume gibt.

Einig war man sich ferner darüber, dass man transparente und verlässliche Asylverfahren benötige. Eine große Hilfe wäre es, wenn die Flüchtlinge bereits mit Aufenthaltsgestattungen versehen in die Landkreise aufgeteilt würden. Hierfür muss das Personal des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weiter aufgestockt werden und die Plätze für Erstaufnahme im Land müssen weiter ausgebaut werden.

Gebert bat die SPD-Politiker dazu beizutragen, dass auch im Zusammenhang mit dem Thema Asyl das Ehrenamt gestärkt und in die Verfahren einbezogen wird. Bei aller Arbeit, die sein ehrenamtliches Engagement im Moment mache könne er doch zufrieden feststellen: „Ich habe 60 neue Freunde gewonnen.“

Suchen

Termine