Radschnellwege in der Region: Es geht voran

Veröffentlicht am 18.02.2022 in Kreistagsfraktion

Radschnellwege sind eines der wichtigsten Elemente der Verkehrswende, zumal die Reichweite und die Geschwindigkeit der Drahtesel seit dem Siegeszug der E-Bikes dramatisch gestiegen ist. Dieses Potential soll nun auch und besonders in unserer Region gehoben werden. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein ist dazu in Baden-Württemberg unterwegs wie kein zweiter und die Planungen oder Planungsvorbereitungen sind in vielen Bereichen schon ziemlich weit fortgeschritten.

Wer es ganz genau wissen möchte, dem sei diese Webseite empfohlen. Dort gibt es auch dieses sehr gute „Erklärbärinnen-Video“:

Für alle anderen hier eine kurze Zusammenfassung zum Stand der Dinge:

Wichtig ist, dass man in Machbarkeitsstudien zu den einzelnen Strecken auch den Bedarf nachweist. Idealerweise müssen die Strecken ein Potential von mindestens 2.000 Nutzer:innen pro Tag aufweisen und eine Kosten-Nutzenanalyse muss positiv ausfallen. Letzteres wird durch einen Kostennutzenfaktor abgebildet, der größer als 1 sein muss.

Dann winkt eine Förderung des Schnellweges durch Bund und Land in Höhe von fast 88%.

Jetzt hat der Regionalverband neue Machbarkeitsstudien vorgestellt. Für unseren Landkreis waren zwei Strecken dabei.

Freiburg – Kirchzarten

Diese Strecke entlang der alten B31 hat eins der höchsten Potentiale überhaupt mit einem traumhaftem Kostennutzenfaktor von 5,7. Wie sagte der Planer dazu sinngemäß: „Das baut man ohne weitere Diskussion“. Details dazu gibt es in diesem Dokument.

Freiburg – Bad Krozingen – Müllheim

Auch für diese Strecke wurde verschiedene Varianten untersucht und bis Bad Krozingen liegen die Kennwerte auch im positiven Bereich. Zwischen Bad Krozingen und Müllheim reicht die voraussichtliche Nutzerzahl nicht. Eine Schnellwegeplanung wird hier also nur für den ersten Abschnitt empfohlen und auch weiterverfolgt. Die komplette Studie kann hier nachgelesen werden.

Fehlt im Kreis noch eine Verbindung und zwar die nach Westen.

Freiburg – March – Breisach

Bis March stimmen die Zahlen, da ist die Machbarkeitsstudie schon länger fertig. Die Untersuchungen bis Breisach verzögerten sich, weil auf die Vorzugstrasse für die B31 gewartet wurde. Die steht nun fest und jetzt wird fertig geplant. Die Ergebnisse gibt es dann bei der nächsten RVSO-Planungsausschusssitzung Ende März. Ich gehe eigentlich fest davon aus, dass auch diese Strecke die nötigen Kennwerte erreicht.

In der Sitzung haben wir darauf hingewiesen, wie wichtig eine frühzeitige und mehrstufige Bürgerbeteiligung ist und zwar schon in der groben Trassenplanung und dann nochmal in der Feinplanung um das typische „zu früh, zu früh, zu früh, zu spät“ zu vermeiden. Ebenso müssen vor allem bei Ortsdurchfahrten die Bedürfnisse der Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer mit bedacht werden.

Für die Breisacher Strecke werde ich sehr genau darauf achten, dass weitere Verzögerungen durch B31 oder auch den Ausbau der Bahnstrecke wegen der Anbindung von Colmar vermieden werden. Beide Großprojekte haben immer noch einen sehr langen Zeithorizont, die Radinfrastruktur muss jetzt ausgebaut werden.

Für den Landkreis ist es wichtig, dass nun die ungefähren Trassen bekannt sind, damit Zubringerradwege geplant werden können. Das gehört zum integrativen Verkehrskonzept, das gerade in Bearbeitung ist.

Oswald Prucker

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