Konzentriertes Arbeiten der neun TeilnehmerInnen beim Seminar in Bühl zu Öffentlichkeitsarbeit in Sozialen Mediun.Soziale Medien spielen eine zunehmend große Rolle in der politischen Kommunikation. In einem Seminar der Fritz-Erler Forums Baden-Württemberg wurde gezeigt, welche Instrumente sich für welche Ziele eignen, wie man effektiv und effizient mit Blogs, Facebook und Twitter arbeiten und wie man die jeweiligen Risiken minimieren kann. Anhand von praktischen Übungen und konkreten Beispielen wurde ein kenntnisreicher und professioneller Umgang mit sozialen Medien erprobt. Geleitet wurde das Seminar von der Medienwissenschaftlerin Ute Pannen aus Berlin. Gerhard Kelter vom OV Ehrenkirchen-Bollschweil hat das Seminar besucht und berichtet über seine Eindrücke.
Barak Obama sorgte 2008 im damaligen US Präsidentschaftswahlkampf für einen Paradigmenwechsel. Das web 2.0 eröffnete Möglichkeiten im Internet, die vor ihm noch keiner in dieser Art nutze: facebook, twitter, whatsApp, blogs waren geboren. Obama nutze diese neuen revolutionären Möglichkeiten zur Mobilisierung von vor allem junger Wählergruppen über die sozialen Netzwerke und sie verhalfen ihm zum Sieg über Hillary Clinton bei den Vorwahlen der Demokraten. Mitte Februar 2008, in der heißen Phase der Vorwahlen hatte Obama 482.000 Facebook Unterstützer, seine demokratische Konkurrentin nur ca. 100.000 und der Republikaner John McCain gar nur 57.000. Seit damals hat die Wichtigkeit der sozialen Medien in der politischen Kommunikation und vor allem bei Wahlkämpfen ständig zugenommen. Seminarleiterin Ute Pannen studierte genau zu dieser Zeit an der Columbia University von New York und forschte zum Thema online Campaigning. Zurück aus den USA trat sie in die SPD ein und gründete mit anderen den gemeinnützigen Verein Netzwerkdemokraten e.V.
Seminarleiterin Ute Pannen präsentiert die Instrumente zum Start einer Kampagne.
Schon alleine durch die richtige Gestaltung einer e-mail kann man die Leute besser ansprechen. Dabei gilt die Regel: Je persönlicher, desto besser. Erst das Herz ansprechen, dann den Kopf, mit einer persönlichen Anrede, einem kurzen Danke zum Schluss und einer Bekräftigung der Botschaft im PS. Und oft ist weniger mehr. Die meisten Leser scannen eine e-mail zunächst nur. Attraktiv durch Bilder, übersichtlich durch Absätze, möglichst persönlich und glaubwürdig sollte eine e-mail, bzw. generell eine Kampagne sein. Geübt wurden dann in kleinen Gruppen eine fiktive Kampagne zu starten für Bart Simpson, der sich bewerben will für das Amt des US Präsidenten. Wir entschieden uns für den Aufruf zu einer Demonstration gegen das AKW Springfield.
Bart Simpson Kampagne: Let’s furz on AKWs.
Diese Regeln gelten für Kampagnen aller Art. Egal, ob einfache e-mail oder Kommunikation via facebook, twitter, youtube oder blogs. Wichtig ist möglichst viele und die richtigen Leute anzusprechen, und den Leser zu mobilisieren. Dies kann in Form zur Teilnahme an einer Veranstaltung sein oder zum Aufruf für eine Spende.
Im Seminar wurden viele praktische Tipps gegeben. Auf http://www.kampagnenpraxis.de/ sind 50 Beispiele aufgeführt, wie lokale und regionale Organisationen aus Politik und Zivilgesellschaft das Internet für ihre Kampagne und Kommunikation erfolgreich nutzten. Lizenzfreie Bilder zur freien Verfügung im Internet gibt es zum Beispiel bei https://pixabay.com/de/, https://de.fotolia.com/ oder http://www.istockphoto.com/de. Oder kennt jemand https://primarypad.com/? Dort kann ganz einfach ein Pad eingerichtet werden, in das alle schreiben können an die man einen link per e-mail verschickt. So kann man gezielt Personen anschreiben um eine Sache zu diskutieren in einem einzigen Dokument in das jeder online schreiben kann. Das kann unter den Mitglieder oder innerhalb des Vorstands eines Ortsvereins sehr hilfreich sein.
Insgesamt eine tolle Veranstaltung mit sehr guten Inhalten und vielen praktischen Tipps. Überhaupt bietet das Fritz-Erler Forum klasse Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen auch in unserer Region an.
https://www.fes.de/de/fritz-erler-forum/veranstaltungen/
