Leni Breymaier: Wo wollen wir in 10 oder 20 Jahren landen?

Veröffentlicht am 01.10.2016 in Allgemein

Bei ihrer Vorstellung als designierte SPD-Landesvorsitzende fand Leni Breymaier vergangenen Samstag im Bad Krozinger Kurhaus deutliche Worte zur Aufgabe der Sozialdemokratie und zu vielen Zukunftsfragen im Land.

Die Kreisvorsitzende Birte Könnecke verzichtete bei der Begrüßung auf eine ausführlichere Vorstellung Breymaiers. „Leni kann man nicht erklären, man muss sie erleben“

Breymaier verglich ihre kommende Aufgabe mit der Rosetta-Mission zum entfernten Meteor. Es wurde 10 Jahre geplant und gebaut, 10 Jahre geflogen bis man endlich am Ziel war. Da waren ein langer Atem und viel Enthusiasmus nötig. Breymaier fragte: „Was ist unsere Raumsonde Rosetta – wo wollen wir in 10 oder 20 Jahren landen“?

Sie sprach viele solcher Ziele und Aufgaben an, manche eher kurzfristiger Natur, andere Zukunftsaufgaben. Wichtig ist ihr zum Beispiel, dass die Arbeitgeber wieder in gleicher Weise an den Krankenversicherungsbeiträgen beteiligt werden wie die Arbeitnehmer. Das Thema Altersarmut wird immer drückender und betrifft vor allem Frauen: „Frauen leben länger. Aber wovon?“ – rief sie in die Runde. Die Umbrüche in der Arbeitswelt durch die Digitalisierung werden gerade erst langsam sichtbar und spürbar. Es stellt sich die Frage nach der digitalen Rendite: Wenn viele Berufe wegfallen, wer profitiert letzten Endes von der Digitalisierung. Wie können wir das gerecht gestalten? „Wir brauchen solidarische Antworten“ – das ist mitunter ein Auftrag unserer Väter und Mütter, dem wir nachzukommen haben.

Denn es waren unsere Eltern und Großeltern, die der heutigen Generation in diesem Land viel ermöglicht hat. Es gab kostenlose Schulbücher und Schulbildung, unsere Lohnfortzahlung, Krankengeld, Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen, wir durften mit 18 wählen – für all das und noch mehr haben wir nichts getan, das ist uns einfach in den Schoß gefallen. Was tun wir für die nächsten Generationen?

„Wir brauchen ein soziales Europa“ – das Friedensversprechen von Europa, welches in der Nachkriegszeit ausgesprochen wurde, müssen wir verwirklichen und diesem Friedensversprechen muss ein soziales Versprechen von Europäischen Staaten hinzugefügt werden.

Nach dieser emotionalen Vorstellungrede ging es in eine intensive Diskussion mit den etwa 80 Genossinnen und Genossen. Altersarmut, CETA, die Übernahme der Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst für die Beamten und ganz zuvorderst ausreichend bezahlbarer Wohnraum waren die Themen.

Natürlich ging es auch um ihre Vorstellung zur Führung der Partei im Südwesten. Sie warb für ihre Pläne und freute sich, dass ihre Wunschkandidatin für den Posten der Generalsekretärin Luisa Boos zur Veranstaltung kommen konnte. Auch sie konnte sich kurz vorstellen und bekam dafür, genau wie Leni Breymaier, lang anhaltenden Applaus von allen Anwesenden.

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