Haushaltsberatungen: Bei solider Finanzlage so lala

Veröffentlicht am 26.11.2016 in Kommunalpolitik

Letzten Dienstag haben wir die Jahresrechnung für 2015 diskutiert und den neuen Haushaltsplan vorberaten. Zwei sehr erfreuliche Dokumente. Merdingen ist finanziell gesund, hat in 2015 gut 460.000 Euro im Verwaltungshaushalt erwirtschaftet und kann diese Summe zusätzlich für die Investitionen verwenden. Auch für 2017 wird ein Überschuss erwartet. Das ist prima.

Auf der anderen Seite stehen uns derzeit große Aufgaben bei der Sanierung unserer Schule und des alten Kindergartens bevor. Die neue Heizung ist installiert und läuft, jetzt geht es an die Gebäudehüllen: Es muss isoliert werden und neue Fenster sind schon lange überfällig. Hier laufen jetzt die Planungen.

Trotz der anstehenden hohen Belastungen haben wir zwei wichtige Punkte in den Haushalt eingebracht. Bei beiden war uns leider keine Zustimmung beschieden, aber wie so oft: Man muss die Dinge auch mal einsickern lassen …

Zum einen wollen wir den Bauhof verstärken. Ich habe ihn schon oft gehört, den Spruch: „Man merkt, dass man auf Merdinger Gemarkung kommt, wenn die Wege nicht gemäht sind.“ Ganz offensichtlich läuft das nicht so, wie geplant, es fehlen Ressourcen. Das mag daran liegen, dass diese Aufgaben nicht mehr so gut von Rentnern erfüllt werden oder werden können.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass auch die Aufgabengebiete mehr geworden sind. Die Aufgaben in der Schule sind mehr geworden, das Mathisstift ist dabei und früher hat man halt einmal im Jahr nach den Spielplätzen geschaut und repariert, was kaputt war. Heute muss man dafür geschult werden und vermutlich dokumentieren was das Zeug hält.

Dann sind wir ja gerade dabei in einer Arbeitsgruppe eine Art Grünplan zu erstellen und da wäre es schon auch wünschenswert, wenn man am Bauhof eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter mit einer gärtnerischen Ausbildung hätte.

Bürgermeister Rupp widersprach dem Antrag heftig und ärgerte sich über den von mir zitierten Spruch. Auf Facebook legte er nach und schrieb:

„Bisher wurden mir keine derart schlimmen Zustände berichtet. Ich denke, im Vergleich zu anderen Gemeinden ist unser Dorf und die Flur in sehr gutem Zustand. Natürlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten und wir müssen auch darüber reden, welche Ansprüche man hat. In Merdingen ist man bei diesem Thema sensibler als anderenorts.“

Er regte auch an, dass die, die schimpfen, vielleicht auch mal selbst mit anpacken könnten. Hm, ob nun tatsächlich jemand mit einem solchen Anliegen zu ihm ins Amt kommen wird, wenn diese Reaktion zu erwarten ist, das lasse ich mal dahingestellt.

Auch aus dem Rat gab es keine offene Zustimmung aber dafür reichlich Belehrungen gratis. Es ist also noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Auch unser zweiter Punkt traf auf wenig Gegenliebe: Wir wollen einen Gehweg entlang des Verbindungssträßchens zum Gewerbegebiet und den Sportplätzen. Dort sind auch viele Kinder unterwegs und die jetzige Situation ist nicht befriedigend auch wenn wir vor kurzem dort Straßenlaternen aufgestellt haben.

Wir sind der Meinung, dass wir uns diese beiden Punkte leisten können und sollten. Wir werden weiter daran arbeiten, manchmal geht‘s halt a weng länger. Die Haushaltsberatungen waren also für uns eher so lala, aber es überwiegt schon die Freude über unsere unstreitbare finanzielle Kraft.

Oswald Prucker

 

Weiterführende Info:

» Jahresrechnung 2015
» Haushaltsplan 2017
» Alle Informationen zur 11. Sitzung vom 22.11.2016

Homepage SPD - Offene Liste Merdingen

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