Gemeinderat: Reiner Hug hört auf

Veröffentlicht am 27.07.2016 in Gemeinderatsfraktion

Gestern Abend ging im Gemeinderat Merdingen eine Ära zu Ende: Nach 22 Jahren ununterbrochener Tätigkeit hat Reiner Hug sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben und ist aus dem Gremium ausgeschieden.

Reiner begann seine Karriere im Gemeinderat im Jahre 1994. Gewählt im Juni ist er zusammen mit seinen damaligen Kolleginnen und Kollegen am 5. September vereidigt worden. Die SPD hatte damals zwei Sitze erobert und neben Reiner zog auch Gabriele Mrachacz ins Gremium ein, die später von Rolf Fringer ersetzt wurde.

Seine schwierigsten Jahre waren sicher in der Zeit von 1994 bis 1999 als er alleiniger SPD-Rat im Gremium war und sicher viel in Waage werfen musste, um Gehör zu finden.

Viele Entscheidungen sind in den 22 Jahren seit Reiners Einzug in den Rat gefallen und viele Maßnahmen durfte er begleiten. Bürgermeister Rupp hielt in seiner Würdigung gestern im Rat Rückschau und auch Reiner selbst ergänzte Punkte, die ihm wichtig waren.

Bürgermeister Rupp ehrt Reiner Hug

Ich möchte hier auf eine Aufzählung verzichten, denn die würde sicher zu lang und bliebe doch unvollständig. Stattdessen möchte ich nur zwei Punkte herausgreifen, von denen ich weiß, dass sie ihm selbst sehr wichtig waren und sind: Die erfolgreiche Einführung der Kernzeitbetreuung an der Schule und die Ansiedlung eines Vollsortimenters in Merdingen.

Die Kernzeitbetreuung war einer Sache, die nicht viele Anhänger im Rat hatte. Man war eigentlich nur zu einer Einführung bereit, wenn zehn Kinder angemeldet werden. Reiner hat auf eine niedrigere Schwelle bestanden und tatsächlich wurden im ersten Jahr auch weniger Kinder angemeldet. Lange ist es her – für das nächste Schuljahr gibt es bereits um die vierzig Anmeldungen.

Die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes geht eigentlich auf ein entsprechendes Angebot von Netto zurück. Es war Reiners Anregung, dass auch mit Rewe gesprochen wird und wir letztlich nun einen Vollsortimenter und keine Discounter bekommen.

Viele dieser Dinge erforderten ein großes Maß an Beharrlichkeit und das ist eine der herausragenden Eigenschaften von Reiner. Ich durfte das selbst erfahren, denn letztlich hat er mich beharrlich so lange bearbeitet, bis ich mich 2004 zum ersten Mal bei der Kommunalwahl zur Wahl stellte.

Berühmt ist er dafür auch bei unseren monatlichen Treffen, auch da werden wir immer gut bearbeitet. Daran können dann auch die Ordnungsrufe seiner Iris meist nichts ändern und das ist auch gut so, denn oft genug hat er ja auch Recht.

Bei seiner kurzen Ansprache gestern ging er auch darauf ein, wie sich doch die Ratsarbeit in seiner langen Zeit verändert hat. Drei Bürgermeister hat er im Rat begleitet und während zu Beginn seiner Zeit noch fast alles nicht-öffentlich vorberaten wurde und nur die Abstimmung dann öffentlich war, wird heute nach den Buchstaben der Gemeindeordnung nur das nicht-öffentlich beraten, was auch vertraulich bleiben muss. Für diese Offenheit und Transparenz dankte er dann auch Hauptamtsleiter Siebler und Bürgermeister Rupp besonders.

Insgesamt blickt er nach seinen eigenen Worten gerne auf die 22 Ratsjahre zurück. Besonders angenehm bleiben ihm aber die letzten sieben Jahre davon in Erinnerung.

Es war mir immer eine Ehre, neben Reiner am Ratstisch zu sitzen. Das ist jetzt vorbei. Sein politischer Einfluss aber bleibt uns erhalten. Reiner wird weiter bei der SPD – Offenen Liste Merdingen mitmischen und sich einbringen. Das ist schön und das freut uns im Team alle gleichermaßen. So ganz zu Ende ist die Ära Hug also doch noch nicht …

Oswald Prucker

 

» Bericht der Badischen Zeitung

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