Besuch im Prälat-Stiefvater-Haus in Ehrenkirchen

Veröffentlicht am 24.02.2016 in Wahlkampftagebuch

Soziale Gerechtigkeit gilt ein Leben lang. Ein wichtiger Punkt ist, dass auch ältere Menschen am alltäglichen Leben teilnehmen können und sie die notwendige Zuwendung und Pflege erhalten. Gerade Pflegeberufe können daher nicht hoch genug geschätzt werden und sind elementarer Bestandteil der Gesellschaft.

Am Dienstag war ich im Prälat-Stiefvater-Haus in Ehrenkirchen zu Besuch und habe mir ein eigenes Bild von der beeindruckenden Arbeit vor Ort gemacht.

Draußen ist es grau und regnerisch, doch das Prälat-Stiefvater-Haus empfängt einen mit einer lichten und freundlichen Atmosphäre. Besonders die aufwendige Bepflanzung im Lichthof beeindruckt auf Anhieb. Dietmar Ritzenthaler, Mitglied im Vorstand des Caritasverbands Breisgau-Hochschwarzwald, nahm mich und die Begleiter aus dem SPD-Ortsverein freundlich in Empfang.

Bei einem Rundgang durch das moderne 2007 eröffnete Pflegeheim konnte ich mir ein Bild von dem vielfältigen Angebot an die Bewohner machen. Besonders beeindruckend war die Wohngruppe für Bewohner mit Demenz, in der möglichst individuell versucht wird die Fähigkeiten durch vielfältige Aktivitäten zu erhalten. Herr Ritzenthaler machte aber auch klar, dass das breite Angebot an alle Heimbewohner in Form von Cafeteria, Ausflügen und musikalischen Aktivitäten nur durch großes ehrenamtliches Engagement möglich ist.

Noch ganz frisch sind die gegenüber dem Pflegeheim entstandenen barrierefreien Mietwohnungen, die speziell für die Anforderungen von Senioren angepasst sind. Im gleichen Gebäude sind auch die Sozialstation und eine Tagespflegeeinrichtung mit 12 Plätzen untergebracht.

Gegenüber vielen anderen Pflegeheimen hat mich beeindruckt, dass großes Augenmerk darauf gelegt wird, dass keine Krankenhaus- atmosphäre entsteht. Dies fängt bei der Architektur an und hört bei der Großküche auf. Die Küche versorgt nicht nur das Pflegeheim sondern auch Schulklassen und Kindergartengruppen sowie den Service „Essen auf Rädern“. Es wird auf die Wünsche der Bewohner eingegangen – auch, wenn das den Wochenplan mal etwas durcheinander bringt.

Auch über die weitere Entwicklung in der Pflege allgemein kam ich mit Herrn Ritzenthaler ins Gespräch. Durch die sich verändernden Pflegesätze wird die Tagespflege für viele attraktiver, so sein Eindruck. Allerdings wird die Einführung der neuen Pflegegrade ab 2017 auch dafür sorgen, dass in stationären Einrichtungen nur die Menschen mit den höchsten Pflegegraden unterkommen werden. Grundsätzlich problematisch sahen wir beide, dass es kein ausreichendes Pflegeangebot für junge Menschen gibt, die beispielsweise durch einen schweren Unfall oder eine Erkrankung pflegebedürftig werden. Die bestehenden Strukturen bieten hierfür keine Lösungen an.

Es bleibt also viel zu tun, um wirklich allen die Versorgung zu bieten, die sie wollen und brauchen.

Homepage Dr. Birte Könnecke

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